Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine unentbehrliche Technik bei Schwellungen (Ödemen) und Blutergüssen (Hämatomen). Leichter Schub und sanfter Druck bewirken sichtbare Entstauung und fühlbare Erleichterung. Ein weites Gebiet, dem ich viel Aufmerksamkeit widme, da diese Technik für mich als Therapiemethode unverzichtbar wurde.

Wirkungsweisen

Lymphdrainage wirkt schmerzlindernd.

Z. B. bei Rheuma, Arthrosen, Distorsionen, Prellungen - somit jeder Art von Verletzung

Lymphdrainage bewirkt eine Steigerung der Lymphmotorik.

Die Lymphgefäße pumpen in Folge schneller und effektiver und nehmen dabei mehr Flüssigkeit und Zellabbauprodukte auf. Das Gewebe wird entlastet, Hämatome werden schneller abgebaut und Narben unter Umständen sogar feiner, da Prallheit des Gewebes und der dadurch entstehende Dehnreiz wegfallen. Es finden also weiterhin alle nötigen positiven physiologischen Vorgänge mit dem Vorteil statt, dass Überwässerung des Gewebes vermindert und somit körpereigenen Heilstoffen erleichtert wird, zu wirken. Normalerweise schafft Ihr Körper dies auch alleine. Manchmal jedoch ist das Lymphsystem überfordert und reagiert träge. Schwellungen und Hämatome gehen in diesem Falle nur langsam zurück und werden als sehr unangenehm empfunden. Sie haben also mit Lymphdrainage die Möglichkeit, dem vorzubeugen bzw. im Falle einer zu starken Hämatom- oder Ödembelastung das Gewebe früher zu entlasten und somit im Endeffekt die Heilung zu begünstigen. Ob dies notwendig ist, entscheiden Ihre Befindlichkeit sowie Ihr Arzt. Bei ausgeprägten Lymphödemen sind Stütz- und Kompressionsverbände bzw. Stützstrümpfe nötig, um ein nachhaltig gutes Ergebnis zu erreichen.

Lymphdrainage hat positiven Einfluss auf das vegetative Nervensystem.

Manuelle Lymphdrainage dämpft die Aktivität des sympathischen Nervensystems und fördert die Aktivität des parasympathischen Nervensystems. Sie bewirkt demzufolge: Blutdrucksenkung, Entspannung, Beruhigung, Tonussenkung der Skelettmuskulatur und Anregung der Darmtätigkeit.

Wie und wann entsteht ein Ödem?

Nach jeglicher Form von Verletzung oder Entzündung, durch Entfernung von Lymphknoten, Verletzung von Lymphgefäßen, durch Überlastung eines zu gering angelegten Lymphsystems und bei schlecht schließenden Venenklappen.

Das Wundödem

Das Wundödem ist zum einen Bestandteil von Wundheilungsphasen, zum anderen entsteht es, weil Kapillaren und Lymphgefäße verletzt wurden. Blutkapillaren haben kleine Öffnungen durch die Flüssigkeit, angereichert mit verschiedensten Nährstoffen und Sauerstoff, ins umgebende Zellgewebe filtriert wird. Diese Kapillaröffnungen werden nun erweitert, damit heilungsfördernde Botenstoffe, Interferone und Leukozyten zur Wunde wandern können. Dies geschieht auch bei Entzündungen. Gewebsteile, Zelltrümmer und Bakterien werden zerlegt und das Lymphsystem hat die Aufgabe, diese mit dem entstandenen Ödem wieder abzutransportieren. Danach sprießen neue Blutgefäße ein und Granulationsgewebe beginnt den Wundgrund zu füllen. Die Blutkapillaren bleiben weiterhin noch weit gestellt, um das neue Gewebe besonders effektiv mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Schlussendlich werden kollagene Fasern gebildet, die dann das Narbengewebe entstehen lassen. Diese Abläufe sind, da es dem Körper „technisch“ nicht anders möglich ist, von einer starken Flüssigkeitsausschwemmung ins Gewebe begleitet, die oft als sehr belastend und einschränkend empfunden wird.

Entfernung von Lymphknotengruppen oder deren Bestrahlung

Dabei wird der natürliche Lymphabflussweg unterbrochen, was zum Rückstau von Lymphflüssigkeit führt. Lymphgefäße können nachwachsen, nur dauert das einige Zeit oder kann nicht mehr in ausreichendem Maß stattfinden. In diesem Fall muss durch Lymphdrainage das Ödem in Gebiete verschoben werden, die noch intakt sind. Wir leiten hier den Lymphfluss um und fördern gleichzeitig die Neubildung und Regeneration von Lymphgefäßen.

Das Phlebödem

Ein Phlebödem entsteht durch schlecht schließende Venenklappen. Es kommt zum Blutrückstau in der Vene, was vermehrtes Abpressen von Plasma ins Gewebe bewirkt.